Beziehungsberatung – warum ich mich für diesen Begriff entschieden habe

Ein neuer Name, ein vertrauter Weg: Persönlich. Echt. Weit.

Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen: Meine Praxis hat ein neues Erscheinungsbild – ein neues Logo, ein neuer Name, und ganz bewusst ein neuer Begriff für das, was ich tue.

 

Beziehungsberatung & Sexualtherapie – so heißt mein Angebot jetzt offiziell. Und auch wenn sich inhaltlich nichts Grundlegendes ändert, war es mir wichtig, mit diesem Namen sichtbarer zu machen, worum es mir in meiner Arbeit wirklich geht. In diesem Artikel möchte ich erklären, warum ich mich für den Begriff Beziehungsberatung entschieden habe – und was er (für mich) bedeutet.

Paarberatung? Eheberatung? Warum das für mich zu kurz greift

Wenn Menschen über Beziehungsthemen sprechen, fallen oft Begriffe wie Paarberatung oder Eheberatung. Und ja – viele Menschen kommen als Paar zu mir: Sie wünschen sich mehr Nähe, mehr Verständnis, eine erfülltere Sexualität oder Unterstützung in einer Krise.

Ich glaube fest daran: Beziehungen prägen unser Leben – nicht nur die eine romantische.
Und: Nicht jede Verbindung, die uns beschäftigt, hat mit Liebe oder Sexualität zu tun.

Viele Menschen kommen in meine Praxis mit Themen, die über die klassische Zweierbeziehung hinausgehen:

  • Manche leben in polyamoren oder offenen Beziehungsformen.

  • Andere befinden sich in Trennungsprozessen – oder merken, dass eine frühere Partnerschaft ihre aktuelle Beziehung beeinflusst. Das passiert oft unbewusst – und kann durch bewusstes Hinschauen und eine klare innere Haltung geklärt werden.

  • Ebenso wirken Beziehungen zu ElternKindernFreunden oder in Patchwork-Konstellationen in unser Leben hinein – ob wir wollen oder nicht. Auch hier lohnt es sich, wahrzunehmen, was wirkt – und was vielleicht neu geordnet werden will.

  • Und manchmal sind es berufliche oder soziale Beziehungen, die viel in uns auslösen, weil sie Themen anstoßen, die tiefer gehen.

In all diesen Fällen wäre der Begriff Paarberatung zu eng. Beziehungsberatung eröffnet einen Raum, in dem all diese Dynamiken Platz haben dürfen. Ob wir uns verbunden fühlen oder einsam, unterstützt oder überfordert, gesehen oder missverstanden – all das entsteht in Beziehung. Und genau darum geht es in meiner Beratung: um die Qualität dieser Beziehungen. Um Ihre Rolle darin. Um Ihre Wünsche, Ihre Grenzen, Ihre Muster. 

Systemisch denken heißt weiter schauen

Die Entscheidung für den Begriff Beziehungsberatung hat auch mit meiner systemischen Haltung zu tun. In der systemischen Arbeit gehen wir davon aus, dass jeder Mensch Teil verschiedener Beziehungsgeflechte ist – Familie, Herkunft, Partnerschaft, soziale Netzwerke, berufliche Rollen.

 

Wenn es in einer Beziehung „knirscht“, schauen wir deshalb nicht nur auf das Verhalten zweier Personen, sondern auch auf das, was drumherum wirkt: alte Bindungsmuster, unbewusste Loyalitäten, unausgesprochene Erwartungen, übernommene Rollen oder innere Konflikte. Gerade wenn frühere Partnerschaften, Elternbeziehungen oder Patchworkkonstellationen unausgesprochen mit am Tisch sitzen, lohnt es sich, die Beziehungsebene weiter zu fassen. Das ist keine Schwäche – sondern Ausdruck systemischer Weitsicht.

 

Beziehungsberatung bedeutet in diesem Sinne nicht nur: Wir reden über dich und deinen Partner. Sondern: Wir schauen, was in euch wirkt, was euch umgibt – und wie ihr als Menschen in Beziehung seid.

Und: Beziehung beginnt nicht mit dem Gegenüber – sondern mit mir selbst

Was mir besonders am Herzen liegt – und was der Begriff Beziehungsberatung für mich mit einschließt: Die wichtigste Beziehung in unserem Leben ist die zu uns selbst.

  • Wie gehe ich mit mir um?
  • Wie gut kenne ich meine Bedürfnisse?
  • Wie ehrlich bin ich zu mir – und wie wertschätzend?
  • Wie sicher fühle ich mich in mir?
  • Wie sehr traue ich mich, mich zu zeigen – mit allem, was ich bin?

Diese innere Beziehung beeinflusst alles, was im Außen geschieht. Sie ist die Grundlage dafür, wie wir Nähe erleben, wie wir kommunizieren, wie wir Konflikte austragen, wie wir lieben.

In der Beratung schauen wir deshalb nicht nur auf „die Beziehung“, sondern auch auf Ihre innere Welt. Und das macht für mich den Unterschied – und den Raum weit.

Beziehungsberatung – ein Begriff, der verbindet

Der neue Name meiner Praxis ist also nicht nur ein Etikett, sondern eine bewusste Entscheidung: Beziehungsberatung steht für mich für Vielfalt, Tiefe, Offenheit – und für die Idee, dass jeder Mensch in Beziehung steht. Nicht nur zu einem anderen Menschen, sondern auch zur eigenen Geschichte, zum eigenen Körper, zur Sexualität, zu alten Wunden, zu neuen Lebensphasen.

 

Und wenn ich Sie begleite, dann begleite ich genau da: in Beziehung.